In tiefem Dreck
Text ©1.2.1981 & Musik ©Okt. 2017/ März 2024: T.Paul Fischer = SicPaul
Paß auf, Gehirn, geh' nicht zu weit!
Achtung, Gefühl - es schreit, es schreit!
Das Herz, es blutet, der Verstand geknebelt,
Der ganze Mensch vom Bier benebelt.
Foto: M.Typke '83, Collage: META '97Die Vernunft, so, so, die wird sich grämen,
Sollt' ich mich deshalb etwa schämen?
Und Realist? - Um Gottes Willen! ,
Kann den Bedarf durch Träumen stillen!
Nüchtern zu sein, was ist das schon?
Ich stell ein Bier auf meinen Thron.
So dreh' dich weiter, du kaputte Welt,
Du bist 'ne Schlacht, und ich kein Held!
Doch aus dem wirklich tiefen Sumpf
Tönt eine Stimme drohend dumpf:
Nicht die and'ren, die sind wichtig,
Ich bin's, der hier zählt nur richtig!
Doch ist 'ne Weisheit eben nun
Leicht gesagt und schwer zu tun!
Und wird der Verstand sich noch so sträuben,
Der Alkohol wird ihn betäuben!
Und wenn erfüllt ein gewissen Mass,
Das Lachen kommt - das ist doch 'was!
Ganz gelöst und ganz gelassen
Endlich Stimmung in den grauen Massen!
Diese Visionen alle sah
Ein Mensch in tiefem Dreck,
Weit, weit weg und doch sehr nah,
Und wenn sehr nah, dann doch weit weg!
Änderungen
Hörprobe
Beginnend mit zwei Percussion-Loops entstand 2017 die erste Gitarrenspur mit Gesangs-Idee, Orgel-Fragment und Mellotron-Flöte. Im März 2024 fügte ich zunächst die neuen Teile für die Strophen 2, 3, 5 und 6 ein, bevor ich diese vorläufigen Versionen nach und nach mit Korrekturen an Orgel, Mellotron, Synthesizern und weiteren E-Gitarren ersetzte. Anschließend sang ich alle Stimmen, programmierte das Schlagwerk und spielte den Bass im Wechsel. Zum Schluß ergänzte ich noch einen (Software-) Chor.
Als Hörprobe eine Vorab-Verson (noch ohne Chor):
Spielzeit 8:57, Version 9pl, 115/127 BPM
Kommentar
Unglücklich ob fehlender, eindeutig positiver Resonanz auf das Werben um eine Studentin, schrieb ich diese Zeilen nach mehreren gemeinsamen Unternehmungen, bei der ich ihr zwar nahe war, aber nicht so nah, wie ich gern gewollt hätte.
Auch wenn mit Anfang zwanzig Emotionen gerne mal theatralischer gelebt werden, so war ich trotz der gewählten Worte keineswegs durch permanent zügellose Alkoholexzesse dem Untergang geweiht.
Erst 2017 kam die Idee auf, auch dieses Gedicht mal zu vertonen und beim Improvisieren mit Orgel, Mellotron und E-Gitarre entstand ein langer Instrumentalteil und die Melodie der ersten Strophe. Es dauerte aber noch bis zum März 2024, bis ich mir dieses Fragment wieder vorknöpfte, um den musikalischen Rest zu gestalten.
Akkorde
115/127 BPM
Intro, Ende, Strophen 1 und 4:
||:a, a, F7+, F,G:||
Strophen 2,3,5 und 6:
a, C, a, C - F, G, B, A