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Songtexte und Gedichte von T. Paul Fischer

Katholisch oder Bhagwan
Text © Februar 1981 & Musik © 1985/Oktober 2017: T.Paul Fischer = SicPaul

TPF 1983
Schon 1983 mit Bhagwan-veräppelnder Donald-Duck-Mala

Johannes-Paul der Zweite guckt
Streng päbstlich auf Moral,
Dem Sannyasin nicht die Mala juckt,
(Die) Moral ist ihm egal.

Moral ist ihm egal.

Doch schielt der Bhagwan gern aufs Geld,
Beschafft sich's auf allen Wegen,
Ein solches Ziel dem Paule fehlt,
Hier ist dieser überlegen.

Für's Beichten gibt's den Segen.

Aber allen zweien ist eins gemein,
Das: "Du sollst!", "Darfst nicht!" und "Du musst!",
Drum lass du dich mit keinem ein
Und leb nach eig'ner Lust.

Leb' du nach eig'ner Lust
Ohne religiöse Last!
Leb so, wie's dir passt!
Leb nach eig'ner Lust
Grad' so, wie's dir passt,
Ohne doktrinäre Last!

Für Nadja W., die 1981 fast in den Fängen der Sekte Bhagwans landete, sich aber glücklicherweise doch davon fernhielt.


Anmerkungen und Änderungen:
Das Gedicht begann ursprünglich mit "Der Guru Paul Johannes guckt / ganz streng auf die Moral / Dem roten Mensch nicht 's Kettchen juckt", mir schien aber einerseits der Bezug zum Pabst zu vage, so wurde es erst zu "Der zweite Paul-Johannes..." bis die aktuelle Fassung entstand. Andererseits hätte man zum Verständnis der alten dritten Zeile wissen müssen, dass Sannyasins überwiegend rottönige Kleidung trugen und die Kette "Mala" genannt wurde. Auch der Bezug zum "Guru Rot" hätte erläutert werden müssen, denn die zweite Strophe begann ursprünglich mit "Doch schielt der Guru Rot aufs Geld". Musikalisch notwendig wurden außerdem die Refrain-Zeilen, die das ursprüngliche Gedicht nicht hatte.

TPF 2021 an 3 Instrumenten

Hörprobe

Der finale Mix ist [Trk: 12] auf CD:
"Schenk uns ein Lächeln"

Das Grundgerüst des Arrangements und die ersten Aufnahmen stammen aus dem Jahr 2017, z.B. das Thema mit der verzerrten Akustikgitarre und einige Schnipsel meiner akustischen Doppelhals-Gitarre. 2019 nahm ich vor allem E-Gitarren-Parts auf und gestaltete die ersten Versionen der Drums und Orgel. Außerdem spielte ich mal den kompletten Song mit der 12-saitigen Yamaha-Gitarre durch, wovon auch einige Passagen verwendet wurden. Im Herbst 2021 ergänzte ich den Bass, ersetzte die meiner Ansicht nach weniger ge­lunge­nen Gitarren-Parts und pro­gram­mierte die Drums neu. Dann sang ich alle Stimmen noch einmal neu ein.


Version: 7cc, Spielzeit: 6:25
Als Hörprobe gibt es hier das 2019er Zwischenstadium, endlich mit Bass, aber noch mit alten Drums, dem alten Text und noch nicht den aktuellsten Gitarrenparts. Auf der CD ist dann natürlich die finale Version zu hören.

Kommentar

Vom "lächelnden Pabst", Johannes Paul I., war auch ich 1978 ganz angetan, zumal dieser vorhatte, einige Reformen vorzunehmen. Um so enttäuschter waren diverse gläubige Katholiken in meinem Umfeld, dass dieser Aufbruch nur 33 Tage währte. Sein Nachfolger Vojtyla alias Johannes Paul II verharrte wieder auf den althergebrachten Ansichten und förderte damit die Zweifel, die einige mit ihrem Glauben hatten.
Eine Verheißung für sinnsuchende Jugendliche stellte zudem Ende der 70er, Anfang der 80er die Bhagwan-Sekte dar, deren Anhänger, die Sannyasins, sich gerne ausschließlich in Farben des Rot-Spektrums klei­de­ten. Einer Freundin in genau diesem Spannungsfeld schrieb ich dieses Gedicht, das zunächst unvertont blieb.
1985 klampfte ich bei laufender Aufnahme des Cassettenrecorders so vor mich hin und und sang irgendwann auch mal ungeplant die ersten Zeilen dazu, ohne weitere Gedanken daran zu verschwenden. Erst als mir die mit Bandsalat gesegnete Cassette 2017 unter die Finger kam, entwickelte sich daraus die Song-Idee, zu der ich alle weiteren Teile neu komponierte.

Akkorde

72 BPM

Prälude:
||:a(/e),(C/)d:||(3x) - F,F, G,%

Interludes:
a, G, d-sus2, d-sus2 - C, G, C,F, G bzw.:
a, G, C, G - a, G, C,F, G

Strophen:
a, C, F7+, a
[G, d, C, G]
a, C, E, E

Refrains:
||:F7+, d-sus2, a-sus2, a:||

©2015-2024, T.P.Fischer alias SicPaul