Fingerabdrücke auf dem Fensterbrett,
Die ich dort 'mal hinterließ,
Ich schwör' unter Eid, dass ich noch derselbe bin,
Obwohl du sagst, dass es nicht so ist.
Mancher sagt, ich würde nicht,
Und einer sagt, ich will,
Jemand sagt, ich falle
Und du sagst, ich fiel,
Doch ob ich noch der selbe bin,
Die Zeit wird es sagen.
Fußabdrücke im Beton vor'm Haus,
Ich sehe, sie stehen still,
Auch der Regen, den du schicktest, kann keinen Einschnitt machen,
Diese Spur wird nie gefüllt.
Mancher sagt, ich würde nicht
Und einer sagt, ich will,
Jemand sagt, ich falle,
Und du sagst, ich fiel,
Doch ob ich noch der selbe bin,
Die Zeit wird es sagen.
Worte, erzählt von meiner Zunge,
Wer weiß, wo Lügen sind verstreut...
Und wenn ich versuchen soll, sie zurückzunehmen,
Missachtet mich die Vergangenheit.
Mancher sagt, ich würde nicht
Und einer sagt, ich will,
Jemand sagt, ich falle
Und du sagst, ich fiel.
Ob ich noch der selbe bin,
Die Zeit wird es sagen.
Änderungen:
Obwohl ich schon mit 18 Jahren Atheist oder zumindest Agnostiker war, pflegte ich noch die christlichen Redewendungen zu benutzen. So hieß es in der ersten Strophe noch " Ich schwöre zu Gott, dass ich noch derselbe bin" und in der dritten Strophe "Gott weiß, wo Lügen sind verstreut". Diese Inkonsequenz schmierte man mir bei Glaubensdiskussionen rund um die Straßenmusik auf's Butterbrot, so dass ich recht bald Abhilfe schuf.
Für einen guten Freund, der die "Band-Version" des Songs zu weit von der ihm in Erinnerung gebliebenen Urvariante empfindet, sang ich im November 2020 nochmal genau so zur Gitarre, wie ich es anfangs an unzähligen Lagerfeuern tat (wenn man von den geänderten Textstellen absieht). Diese "unplugged" Version habe ich nur um eine einzelne Chor-Stimme in den Refrains und mit minimalen Drums angereichert.
Ausgehend von Drum-Samples einer dafür gekauften CD-ROM legte ich im Juli 2017 zuerst die Schlagwerkspur an, bevor ich 6- und 12-saitige Westerngitarren spielte, den Hauptgesang aufnahm und die Bläser mit dem Synthesizer erzeugte. Diverse Experimente mit dem Bass und den Zusatzstimmen überzeugten mich jedoch ebenso wenig, wie das Gesamt-Arrangement. So ließ ich den Song erst mal bis Februar 2020 ruhen. Kräftig gekürzt und mit dem Sound eines Rickenbacker-Basses gewürzt sang ich schließlich alle Stimmen nochmal erneut ein.
(Band-Version 25b, Spielzeit 4:59)
Im Sommer 1976 fuhr ich das erste Mal nach England, und zwar in einer gemischten Gruppe, deren weibliche Teilnehmer sämtlich einem Leichtathletik-Verein entstammten, die männlichen hingegen aus einem Elektronik-Verein. (Damals fand ich nichts dabei, heute würde ich gerne wissen, wie diese skurrile Mischung zustande kam.) Beim zweiten Jahrestreffen der "Englandfahrer" hörte ich von mehreren Seiten, wie stark ich mich verändert habe, aber ein Mädel, mit dem ich mich bei der Tour intensiver unterhalten hatte, bestritt mein Anderssein. Ein ehemaliger Bastelfreund empfand meine langwachsenden Haare als beginnenden Abstieg, ein anderer sah meinen Tiefpunkt nach Beendigung intensivster Whiskey-Testreihen als bereits durchschritten. Zudem durfte ich Zeuge beziehungsinterner Zwistigkeiten und Wortklaubereien werden.
All diese Impressionen schwirrten mir im Kopf herum, als sich in den Tagen darauf eine Melodie nebst Akkordfolge in mein Gehirn schummelte, und es war zweifelsohne hilfreich, dass ich damals nicht versuchte, die Gedanken in ein starres Reimkorsett zu zwängen, sondern gleich so aufschrieb. Beim Publikum war dieser Song stets einer der beliebtesten und gehört zu den von mir am meisten gespielten.
80 BPM
Strophen
h, E, h, F# - h, D, A, h
Refrain
||:h, F#, A, E:||
G, F#, A, h - G, F#, A, E, h
Interlude
||:h, A, h, F#:||
||: G, F#, E, E - G, F#, h, h:||
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