Ein Adonis bin ich nicht grad', doch auch kein Frankenstein,
Riesig wirk' ich niemals, und doch bin ich nicht klein.
Den Herkules kontrastierend, und doch nicht ohne Kraft,
Bin ich nicht eben eisern, doch auch nicht memmenhaft.
Der Körper ist nicht Tonne, auch Strich wär' nicht genau,
Die Farbe meiner Augen ist zwischen grau und blau.
Ich bin nicht grade mutig, doch feige bin ich nicht,
Dem Fremden blick' ich skeptisch, trotzdem gerne ins Gesicht.
Ja, so etwa,
Sollt' ich mich beschreiben, könnt' das so stehen bleiben.
Ja, so könnt's sein,
Ja, das kommt hin, das ergibt Sinn.
Ich bin nicht sehr gebildet, und weiß doch ganz schön viel,
Reiche Einstein nie das Wasser, bin geistig doch agil.
Mir mangelt's nicht an Ernst, doch hab ich gern viel Spaß,
Ich bin nicht herausragend, doch auch nicht Mittelmaß.
Auch bin ich nicht grad' fleißig, und doch nicht total faul.
Vieles bin ich nicht ganz, doch ganz bin ich der Paul.
Ich glaub', das trifft's,
Würd' man and're fragen, könnten die das über mich sagen.
Ja, so kommt's hin,
Voll und ganz bin ich der Paul.
Änderungen:
Die Refrains sind neu und die dritte Zeile der dritten Strophe lautete ursprünglich Mir mangelt's nicht an Ernst und hab doch gern viel Spass, was sich nicht gut singen ließ. Am Ende der zweiten Strophe hieß es Dem Fremden blick' ich nicht liebend, was im Zeitalter größer werdenden Fremdenhasses leicht hätte falsch gedeutet werden können und nun treffender zu skeptisch wurde.
Mit Orgel-Akkorden, die im Refrain noch erhalten sind, legte ich September 2020 die Struktur des Songs fest. Danach hangelte ich mich von Abschnitt zu Abschnitt, programmierte Drums, spielte die E-Gitarren, sang die zwei bis vier Stimmen, bearbeitete meine Rickenbacker-Bass-Kopie und kreierte diverse Motive auf den Roland-Synthesizern Juno-(1)06 und Jupiter-08.
100 BPM
Strophen:
||:g (+d), B (+C), F, G
g (+d), B (+C), F, d:||
Refrain:
d, C | F, g, B, B - d, B, A, B
F, g, B, B - F, g, C, d
Intro, Interlude:
||:d, B, C, d:||
Ein großer Sport für Alleinstehende, oder solche in wackeligen Beziehungen, war es noch in den 90er Jahren, die "Fisch-sucht-Fahrrad"-Rubriken der örtlichen Szene-Magazine zu durchstöbern. Fern von moderner Blitzkommunikation mit Bild und sofortiger Interaktion a la Tinder & co erfolgte die Kontaktaufnahme via chiffrierter Briefe und es war üblich, sich selbst erstmal vorzustellen. An einem lustigen Abend im Freundeskreis kursierte die Frage, was man da so am besten schriebe und spaßeshalber wollten wir uns die Ergüsse der Selbsteinschätzung gegenseitig vortragen. Zwar war ich zu dem Zeitpunkt nicht single, doch später konnte ich meine Zeilen doch noch einsetzen.
Eine grobe Idee für eine Vertonung der Strophen existierte zwar schon kurz nach dem Text, das Gros der Komposition ersann ich aber erst im Juli 2020, wo auch der Text der Refrains entstand.
©2015-2024, T.P.Fischer alias SicPaul