Wie oft, wie oft
Text & Musik ©Mai 2021: T.Paul Fischer = SicPaul
Ich bin froh, dass es Stift und Papier gibt,
Für Ideen-Memos ist das wunderbar,
Auch wenn man Schall auf magnetisches Band schiebt:
Der Arbeitsfluss ist klar,
Direkt und unmittelbar!
Spontan-Ideen kann ich damit schnell eingefangen,
Ohne Warten auf 'nen trägen Rechner-Start.
Digital wär' Spontanes wohl vergangen
Bis der Monitor aufklart,
Was das Manko offenbart.
Und
Wie oft, wie oft, dass sich Software plötzlich aufhängt?
Wie oft, wie oft, dass die Technik nicht rund lief!
Wie oft, wie oft, dass man wieder von vorn anfängt,
Wie oft, wie oft ging beim Speichern etwas schief?
Ein PC hilft bei so vielen Dingen,
Doch 'ne Langzeitnutzung blockt man ohne Not,
Die Industrie will zu Konsum einen zwingen,
Das neu'ste Update droht
- Oh, oh, oh! -
Schon mit Datentod.
Wie oft, wie oft waren Daten nicht mehr lesbar?
Wie oft, wie oft ein Warten auf Programm-Antwort.
Wie oft, wie oft hatt' ich schon 'nen schwarzen Bildschirm,
Wie oft, wie oft war die ganze Arbeit fort!
"Digital, digital!", schallt es zwar aus allen Mündern,
Digital, digital soll die neue Zukunft sein.
"Gemach, gemach!", rat' ich (all) den Digital-Verkündern,
Wie oft, wie oft büßt man viel der Arbeit ein!
Änderungen: keine
Hörprobe
"Zu viel, zu oft"
Ausgehend von einem Grundgroove und einem Sound-Test der neuen Software "Hybrid Keys" von Native Instruments, der noch am Anfang und bei den Refrains hörbar ist, trällerte ich im Mai 2021 erst mal die noch textlosen Melodien. Nach dem Schreiben des Textes korrigierte ich mit dem E-Piano die Akkord-Struktur und die Melodien, bevor ich Bass und Gitarre aufnahm und anschließend Haupt- und Chorstimmen sang. Mit Drum-Programmierung, dem Sampeln der Technikgeräusche fürs Ende und kleinen Synthesizer-Einsprengseln schloss ich die Aufnahmen ab.
Hier der vorläufige Mix:
Version 6o, Spielzeit 4:45 Minuten
Akkorde
124 BPM
Intro & Refrain:
||:e, D, e,e9, D :||
Bridges:
e, A,C, D , e
Strophen:
e,A,e,C,e,A,e,C - e,C,D,C,e,A,e,C
e,A,e,C,e,A,e,C - e,A,e,C,e,C,D,e
Kommentar
Gerade nach Abschluss der Aufnahmen der letzten beiden Songs für die zweite CD wollte ich nur schnell noch ein Backup machen, als die Rechner-Platte beim Schreiben auf die externe Backup-Platte mechanisch den Geist aufgab und so gleich noch die aktuelleren Sicherungen dort mitriss. Da macht man schon stetig Backups ... und dann sowas.
Nicht der erste grobe Datenverlust, aber ein sehr schmerzlicher, da mich die erste Hälfte des Jahres 2021 mit hoher Kreativität beschenkte. Entgegen meiner Gewohnheit hatte ich leider die neuesten Text-Ergüsse nicht erst auf irgendwelchen Zetteln vorformuliert, sondern gleich eingetippt. Weg. Auch die Aufnahmen der letzten Monate. Das letzte wieder herstellbare Backup war vom November des Vorjahres - immerhin.
Beim Wiedereinrichten und Testen meiner Software-Synthesizer kam mir statt Erinnerung an Verlorenes erstmal die Idee zu diesem Song. 
Bei Wissen.de gibt es einen kleinen, sehenswerten Beitrag zum Datentod.