Abends am Strand,
Barfuß im Sand,
Warten gespannt,
Dass das Feuer verbrannt.
Abends bei Wind,
Frösteln beginnt,
Kühl wird 's geschwind,
Man ist so blind.
Abends am Meer,
Alles ist leer,
Kaum Leben mehr,
Wachsein fällt schwer.
Abends bei Mond,
So ungewohnt,
Dunkelheit thront,
Nichts wird verschont.
Abends am Nass,
Leben ward blass,
Die Nacht es fraß.
Abend ist das.
Die zweite Zeile der zweiten Strophe lautete anfangs Der Angstschweiß rinnt, was eine unbeabsichtigte Bedrohlichkeit implizierte und daher recht bald geändert wurde.
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Die im Juli 2017 mehr oder weniger in einem Rutsch improvisierte Audio-Aufnahme, ohne Metrum und mit zig Verspielern garniert, habe ich im Juni 2019 Stück für Stück analysiert, als MIDI-Noten eingespielt und damit die einzelnen Spuren (Orgel, Wurlitzer, Synthi, Nylon-Arpeggio) neu aufgenommen und eingesungen. Die Drums muss ich noch bearbeiten, aber mein Rechner braucht vorher Pflege, so ist hier erst mal nur eine sehr vorläufige Version zu hören:
Zur Analyse der Urversion spielte ich die Songteile langsamer mit Gitarre ein und benutzte statt Orgel bzw. Wurlitzer mein Melotron-PlugIn als Soundgeber. Diese Mischung fand ich auch sehr reizvoll und arrangierte parallel zur Orgel-Version diese Gitarren-Melotron Kurzfassung des Songs, die ich ob der langsameren Gangart im Juli 2019 nochmal neu einsang. Bass, Banjo und Krummhorn folgten, bevor ich die "Street-Percussion" mit Logic erstellt habe.
Mit beginnender Dunkelheit im Dezember an den Strand zurückgekehrt, an dem ich noch im Sommer oft mit Freunden in lauen Nächten am Lagerfeuer saß, schrieb ich dieses Gedicht und wenig später die Gesangs-Melodie.
Abgelenkt von anderen Projekten geriet "Abend" bald in Vergessenheit. Ich hatte sogar den Text vergessen und die Aufzeichnungen verloren. Zum Glück gefiel einer Freundin das Gedicht, und sie bat mich kurz nach Entstehung, ihr den Text aufzuschreiben. So konnte ich von ihr den Text wiederbekommen.
Im Juli 2017 setzte ich mich an meinen Synthesizer, orgelte so vor mich hin und dabei kam mir die Idee für die Zwischenspiele und das jetzige Orgel-Arrangement. Um diese Idee etwas mehr zu strukturieren, nahm ich 2019 meine Gitarre und formte erst daraus eine lagerfeuerkompatible Kurzversion, die danach mit Melotron, Banjo und Bass aufgepeppt wurde.
Orgel: 86 BPM
Gitarre: 78 BPM
Pre- & Interlude
||:d, C, B, g:|| (A)
Pro Zeile (4te wiederholt):
d, C, F, d-sus2, d-sus2/A7
Die angegebenen Akkorde beziehen sich auf die Gitarren/Melotron-Version, liegen aber auch recht frei interpretiert der Orgel/Wurlitzer-Version zu Grunde.
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