Freiheit
Text & Musik © Februar 1980/2025: T.Paul Fischer = SicPaul
Freiheit, Freiheit -
Jeder redet von Freiheit,
Jeder behauptet, sein System garantiere Freiheit.
- Die scheinen es ja alle so gut zu haben!
- Oder etwa doch nicht?
Wünsche, Wünsche -
Jeder hat so seine Wünsche,
Jeder möchte seine Wünsche auch 'mal erfüllen.
- Warum erfüllen sie sich diese denn nicht, sie sind doch frei!
- Oder etwa doch nicht?
Zwänge, Zwänge -
Jeder steht unter Zwängen,
Jeder hat noch irgend etwas anderes zu tun.
- Warum schieben sie diese nicht weg, sie sind doch frei!
- Oder etwa doch nicht?
Freiheit, Freiheit, Freiheit, Freiheit,
Klingt das Wort nicht wunderbar?
Freiheit, Freiheit, Freiheit, Freiheit,
Doch darin g'rad liegt die Gefahr!
Denn für die Freiheit kämpfen wir,
Riskieren uns're vage Sicherheit,
Springen über uns're Trägheit weg
Und sind auch schon zum Äußersten bereit.
Freiheit, Freiheit ....
Ja und dann ist es erreicht,
Dem neuen System das alte weicht;
Doch die Fragen kommen schon
Nach der großen Mühen Lohn:
Zwar hat es einen dort freier gemacht,
Wo früher man sich in Gefahr gebracht,
Doch wo alle 'mal vor Freiheit sangen,
Seh'n wir heut' Verbote prangen.
Spätestens hier hat man erkannt,
Umsonst hat man sich den Kopf eingerannt.
Freiheit, Freiheit ....
Illusionen, alles Illusionen,
Die in uns'ren Köpfen wohnen!
Totale Freiheit gibt es nicht,
Auch wenn man mir da widerspricht!
Totale Freiheit gibt es nicht!
D'rum vergeudet nicht blind alle Kraft,
Mit der ihr einen Wechsel schafft!
Totale Freiheit gibt es nicht,
Auch wenn man sie euch fest verspricht!
Kämpft lieber gezielt in den Bereichen,
In denen Freiheit wirklich wichtig ist!
- Und sagt nicht, sie ist's überall!
So könnt ihr schneller sehr viel erreichen,
Als dass eu're Kraft nicht ganz ausreicht
Und Scheitern wär' der Fall.
Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin
Dass er alles tun kann, was er will,
Die Freiheit ergibt hierin Sinn,
Dass er NICHT tun muss, was er nicht will!
Totale Freiheit gibt es nicht,
Partiell ist sie zu erreichen!
So fokussiert euch jetzt
Und stellt die richt'gen Weichen!
Freiheit, Freiheit, Freiheit, Freiheit,
Ja, das klingt so wunderbar!
Freiheit, Freiheit, Freiheit, Freiheit,
Doch darin g'rad liegt die Gefahr!
Änderungen:
Die neunte Strophe lautete ursprünglich:
Kämpft lieber für all die Bereiche, /
Wo Freiheit lebenswichtig ist! /
- Und sagt nicht, sie ist's überall! /
Sonst beachtet ihr zu wenig /
Die, die wirklich wichtig sind /
Und bringt alles noch zu Fall!
Die vorletzte Strophe ist neu und die letzte Strophe endete zuvor mit So richtet euch darauf ein /
Und stellt schon jetzt die Weichen!.
Hörprobe
Im Februar 2025 spielte ich zu einfachem Drumloop pro Abschnitt jeweils erst die E-Gitarre und sang anschließend, bevor Aufnahmen der anderen Gitarrenparts, Bass und Zweitstimme folgten. Zuletzt programmierte ich die Drums.
Hier eine provisorische Vorab-Version:
Version: 07g, Spielzeit 5:03
.
Akkorde
83 BPM
Intro/Interlude
||:e, D, A, C(,D):||
Strophen 1-3, 5, 7, 8, 10 & Solo
||:e, D, A, C :||
Refrain
e,D,F,A, C, G - e,D,F,A, C, D,e
Strophe 4 ("Denn für die Freiheit..."):
D, e, G, A - C, G, D, A
Strophe 6 ("Zwar hat es einen..."):
Strophe 9 ("Kämpft lieber gezielt..."):
(A), C, G, D, A, C, G, A - C, G, D, A
Strophe 11 ("Totale Freiheit..."):
e, D, C, G - e, D, C, A
Kommentar
Frisch an der Uni, neue Leute, neue Band und viele Diskussionen. Natürlich war das Thema Freiheit ganz vorne mit dabei und wurde von allen Akteuren recht vielschichtig beleuchtet. Für die neue Band an der Uni, die aus Termin-gründen leider nur wenige Monate existierte, formte ich aus den Diskussionsbeiträgen diesen Text und schrieb auch gleich die Musik dazu, die sich anfangs noch mehrfach änderte. Stilistisch bewegte sich die Band zwischen Progrock, Krautrock und Jazzrock, hatte noch keinen Namen und glänzte nicht gerade durch kurze Songs. Ich war dort Bassist und nicht der Lead-, wohl aber Background-Sänger.
Beim Vorbereiten der Erstaufnahme Anfang 2025 versuchte ich zwar zu straffen, erinnerte ich mich aber auch an den hübsch dekorierten Spruch zum Thema, den ich 2024 in einem Cafe gesehen hatte und baute diesen noch als zehnte Strophe in den Text ein, was den Song um 17 Sekunden verlängert:
Dafür strich ich ersatzlos die überlangen Zwischenspiele zum Solieren der Mitmusiker aus der Anfangszeit, die teilweise auch Tonart- und Themen-fremd waren und den Song damals auf über 10 Minuten hievten.