Ihr seid so stolz drauf zu leben im Staat,
Der den Wohlstand parat,
Doch ihr seht nicht
Sein wahr' Gesicht,
Und was euch selber betrifft,
Der fette Leib ist voll Gift
Ohne Aufschrift.
Der Wirtschaftswunderbluff fordert Tribut,
Ihr bezahlt dafür gut:
Das Land ist verdreckt,
Die Flüsse verreckt,
Und Freiheit ist, wenn ihr selbst wählt,
Für wen ihr euch tagtäglich quält,
Für viel zu wenig Geld.
Eu're Bequemlichkeit ist Schuld,
Und diese Trägheit im Kopf,
Euch reicht der Bildzeitungskult
Und euer Flimmerkistenknopf.
Kameralächeln ersetzt Politik,
Das hilft selbst gegen Kritik,
Ein guter Schein
Ist besser als Sein.
So kommen Kohlköpf' zu Format
Und steh'n an der Spitze im Staat.
Welch Prädikat...?
Eure Bedürfnisse werden verfüllt
Durch ein hohles Trugbild,
Und künstlicher Duft
Betäubt schlechte Luft,
Mit Luftschlössern verführt
Wird Begierde geschürt,
Das "Ist" abgeschnürt.
Eu're Bequemlichkeit ist Schuld,
Und diese Trägheit im Kopf,
Euch reicht der Bildzeitungskult
Und euer Flimmerkistenknopf.
Ihr seid so dumm, so dumm, so dumm,
Dass ihr da mitgeht!
Ihr seid so dumm, so dumm, so dumm,
Entsetzlich blöd!
Marionetten der Wirtschaft regieren die Welt,
Haben im Sinn nur das Geld
Und sehen Natur
In Zahlen nur.
Der Bilanzkurvenverlauf
Drückt seinen Stempel euch auf
Zum Ausverkauf!
Dann macht ihr Kreuzchen für Demokratie,
Doch ihr wählt dabei nie!
Ihr bestätigt nur
Diese Struktur.
Und für die Verarschung total
Sprecht ihr noch Dank, tausendmal.
- Katastrophal!
Was geht in eu'ren Köpfen bloß um?,
Wenn ihr zur Wahlurne geht?
Ihr seid so unglaublich dumm,
Entsetzlich blöd.
Änderungen:
Die letzte Zeile der zweiten Strophe hieß anstatt .. zu wenig Geld noch Überstunden zählt, in der vierten Strophe war das Trugbild noch ein Scheinbild und die Augen wurden noch durch Seifenblasen geschürt verführt, wo jetzt Luftschlösser Begierde schürt. Im Refrain ließ sich diese Trägheit im Kopf besser singen, als Benutzt nicht zum Denken den Kopf. Die ursprünglich geplante Wiederholung des Mittelteils am Songende hatte musikalisch nicht so viel Drive, so dass ich die viert- und vorletzte Zeile zum Singen auf das Refrain-Thema etwas angepasst habe.
Beginnend mit einem Grundrhytmus spielte ich im Oktober 2020 zuerst das Rhodes-Piano* ein, arrangierte die Songteile und programmierte das Schlagwerk, so dass ich danach die Hauptstimme singen konnte. Anschließend schnappte ich mir nacheinander Konzertgitarre, Bouzouki, E-Bass und sang die zweite Stimme.
* Der Korrektheit halber möchte ich erwähnen, dass ich ganz froh bin, mein echtes, über einen Zentner schweres Rhodes-Piano längst verkauft zu haben und den Sound auf dem Roland Fantom-X7 (14,5kg) spielen kann. Das gilt auch für das zwar schöne, aber sperrige Klavier.
Das Grundthema zu diesem Song entstand anno 1983 nach ein paar Fingerübungen an meinem Fender Rhodes (das damals unweit meines abgebildeten Klaviers stand, von dem ich aber kein Foto habe). Die Gesangsmelodie mit Worten zu füllen gelang mir ebenfalls schnell, da einem kritischen Beobachter die offensichtlichen Bereicherungstaktiken der konservativen Eliten schon damals förmlich ins Auge stachen. Was mich allerdings damals zu den doch auch für mich ungewöhnlich unverblümten Textpassagen veranlasste, war die Wut über die Dummheit des Stimmviehs, wider den eigenen Interessen dieser selbstgefälligen Birne einen solchen Wahlerfolg zu bescheren. Und damals ahnte ich noch nicht, dass dies erst nach 16 Jahren "Gechichte" war...
107 BPM
Strophen:
d,F,B,C - C, d
A , B - A, B
C , d - B, C, d
Refrain:
F,A,B,B -F,A,d,d
F,A,B,B - C,A,d,d
Mittelteil:
F, A, G, A - B, A, A, A,
F, A, G, A - C, d, d, d
Zwischenspiele:
F, A, B, C - F, A, C,d
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