Bahnhof
Text & Musik ©Herbst 1988: T.Paul Fischer = sicpaul
Ich steh' an einem Bahnhof
Und denk' ein wenig nach,
Ich fürchte, dass ich einpoof,
Zwing' mich doch und bleibe wach.
Der Bahnhof liegt, so merke ich still,
Direkt an einem Kopfgleisstück,
Und wenn ich weiterziehn will,
So muss ich erst ein Stück zurück.
Ich blicke auf die Gleise;
Wohin die denn wohl führen?
Wohin geht meine Reise?
Würd' gern 'ne Antwort spüren.
In Gedanken noch gefangen,
Die Halle ist jetzt leer,
Die Leute sind gegangen,
Doch ich steh' immer noch umher.
Ein letzter Zug pfeift leise,
Zur Abfahrt schon bereit,
Ich starr' versteinert auf die Gleise
Und denke "höchste Zeit".
Änderungen
Keine Änderungen
Poofen = Schlafen
Hörprobe
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Für die erste Aufnahme dieses Songs im August 2017 legte ich erst grob das Arrangement fest. Dazu benutzte ich ein von mir schon 2003 erstelltes Sample, das sowohl Schlagwerk als auch das grundlegendene E-Piano-Riff enthielt und zerschnippelt an die betreffenden Stellen platziert wurde. Dann spielte ich die beiden Gitarren ein, bevor ich meine Stimme aufnahm. Anschließend analysierte ich die Spielweise des E-Pianos im Sample, spielte selbiges neu ein und ergänzte die harmonisch anderen Strophen (drei und vier), gefolgt von Synthesizer-Sweep, -Solo und Orgel. Zuletzt habe ich die Drums ausgehend vom Rhythmus im Sample mit dem Programm Logic erstellt und den Synthesizer-Bass eingespielt.
Kommentar
1988 am Bahnhof auf einen Folgezug wartend, hatte ich viel Zeit, meine Situation zu überdenken. Ein Dilemma: Vor mir lag nur noch eine von vier Prüfungen und die Diplomarbeit am Hamburger DESY in Physik, jedoch war ich mental eher in Berlin. Statt mit Hardcore-Mathematik wollte ich mich lieber mit Synthesizer-Hardware, Musik und Medien beschäftigen und der Abschluss in Physik hätte mich mindestens drei Jahre komplett in Beschlag genommen. Allerdings erforderte Berlin auch den Neubeginn eines Studiengangs, also einen Rückschritt.
Noch bevor der Zug kam, hatte ich den Text geschrieben und auf der Zugfahrt eine Melodie im Sinn, die ich zuhause als Gitarrenakkorde aufschrieb. Danach geriet der Song in Vergessenheit.
2003 brauchte ich beim Job ein Audio-Sample und improvisierte dafür auf dem E-Piano ein Riff. 2017 hörte ich das Sample an und stellte fest, dass das Riff zwar harmonisch etwas raffinierter, aber passend ist, und so dient es nun als Basis von "Bahnhof".
Akkorde
114 BPM
1.,2. und letzte Strophe:
d-sus2, F9, B4+, g,A
d-sus2, F9, B4+, A,C
3. Strophe:
F, G, B, G - F, G, B, C
4. Strophe:
D, A, C, G - D, A, C, B,A