Überflüssig
Text & Musik ©Juli 1979/2017: T.Paul Fischer = sicpaul
In meiner Welt ist nur Dunkel
Und ich blicke kein Licht,
Ich such' den Sinn meines Daseins,
Doch ich finde ihn nicht.
Ich bin nur einer unter vielen,
Nicht 'mal besonders toll,
Da stellt sich mir doch die Frage,
Was ich denn hier noch soll.
"Spanner!", sagt der Erste,
Der Zweite fragt, was ich hier will,
Will ich dem Dritten was erklären,
Meint der: "Sei doch einmal still!"
Geh' ich frustriert dann nach Hause,
Ich auch nur Murren hör',
Und ich merke ganz genau,
Dass ich auch hier nur stör'.
Wenn ich mich um etwas bewerbe,
Höre ich unweigerlich:
"Das tut uns aber schrecklich leid,
Es gibt viel Bessere als dich!"
Wenn mich danach auch noch einer
Mit "du Flasche!" frech anspricht,
Stell' ich wieder einmal fest:
Man braucht mich einfach nicht!
Erzählt mir dann auch noch einer,
"Das Leben, das ist schön",
Mach' ich ganz große Augen,
Denn ich kann ihn nicht versteh'n;
Denn wie kann das Leben schön sein,
Wenn man überflüssig ist,
Und alles ringsherum
Nur öde, fad' und trist?!
In meiner Welt ist so viel Dunkel,
Ich sehne mich nach Licht!
Es gibt keinen Sinn fürs Dasein,
Vielleicht brauch' ich den auch nicht.
Änderungen
Der Grammatikfehler in der dritten Strophe blieb jahrelang unentdeckt:
.... hör' ich auch nur immer zu: das tut uns aber schrecklich leid, es gibt viel Bessere als du. Die letzten vier Zeilen entstanden beim Einspielen des Mandolinenbanjos 2017, als ich auf der Suche nach einem geeigneten Abschluss des Songs war.
Hörprobe
Wie bei den Straßenvorträgen in den 80ern habe ich für diese erste Songaufnahme im Juli 2017 mit dem Spielen des Gitarren-Basslaufes begonnen, um eine Grundlage zu erhalten, die ich durch das Programmieren der Schlagwerkspuren vervollständigte. Viele der anschließend nach Vorlage der früheren Spielweise geplanten Gitarrenparts habe ich bei diesem Arrangement zwar aufgenommen, aber wieder verworfen, jedoch orientierte ich mich daran, als ich den Text sang. Hernach blies ich in Altblockflöte, Tenorblockflöte und zwei Tenorkrummhörner, bevor ich erst mit Löffeln klapperte, dann die irische Bouzouki und zuletzt das Mandolinenbanjo in Schwingung versetzte. Abschliessend hab ich die fast alle untereinander kombinierbaren Parts noch ein bisschen umarrangiert und die letzten vier Zeilen eingesungen.
Es müsste zwar noch eine finale Mischung vorgenommen werden, ich brauche aber jetzt schon Platz auf meinem Recorder, daher veröffentliche ich hier schon mal eine vorläufige Version.
(Ueberfluessig V7)
Kommentar
Direkt nach dem Abitur wollte ich eigentlich mit einem Job mein Portemonnaie anfüttern, um die Zeit vor dem Uni-Beginn noch mit der ein oder anderen Auslands-Kurzreise füllen zu können. Da ich mich aber sehr spät auf die Suche begab, erntete ich nur Absagen. OK, also stattdessen Daumen in den Wind und auf Straßenmusik-Tour.
Allerdings habe ich mir gemerkt, wie es sich anfühlt, wenn man nur Absagen erhält. Und da es mir schon damals nicht an Phantasie mangelte, habe ich mich in die frustrierende Gefühlswelt eines Menschen hineinversetzt, der so im Abseits steht. Leider erlaubte mir dann mein späterer Lebensweg schon mal von jeder einzelnen im Song beschriebenen Facette zu kosten. Das fand ich komplett überflüssig ...
Das nun als Into-, Zwischenspiel bzw. Ende fungierende Thema habe ich erst 2017 hinzugefügt. Aber auch ohne diese Auflockerung gehörte der Song auf der Straße zum festen Repertoire und konnte je nach solistischer Improvisationsfreude jeweiliger Mitmusiker stattliche Längen erreichen.
Akkorde
78 BPM
Pro Zeile:
||:a, G:||
Interlude:
C, G, F, G - C, G, F, E