Stell dich vor mich,
damit ich nichts mehr seh',
Raub' mir den Verstand,
denn Denken tut mir weh!
Mach' mich ganz kirre,
sonst ertrag ich's kaum,
Betör' mir die Sinne,
entführ' mich in 'nen Traum,
Führ' mich in 'nen Traum.
Ganz langsam fängt es an,
Dass man sich aufregen kann,
Wenn mit medialer Macht
Dummheit die Runde macht,
Aufmerksamkeit entfacht.
Wenn in den asozialen Netzen
Dreiste Hassprediger hetzen
Und ein wild geword'ner Mob
Anstand vergisst.
Anstatt Haltung zu wagen
Wird sich verbal geschlagen.
So schreit die ganze Welt,
Blinde Wut wird rausgebellt,
Mit Halbwahrheit gestählt.
Es dreht der mediale Streit
Sich im Kern doch nur um Neid,
Da sich ein jeder selbst
so gern der Nächste ist.
Stell dich vor mich,
damit ich nichts mehr seh',
Blockier' meine Sicht,
was ich sonst seh', tut mir weh.
Lenk' mich (ganz toll) ab,
nimm zum Denken mir die Ruh',
Betäub' mich mit Drogen,
nebel' mich ganz zu!
Nebel' mich ganz zu, dann hab ich meine Ruh'!
Wenn 260 Zeichen
Für die Weltpolitik reichen,
Die mit viel Brutalität
Und mit Lügen übersät
Vertragskonsens verrät,
Dann ist es schon fast zu spät,
Dass sich hier noch etwas dreht,
Denn Vernunft ist das,
was zuerst baden geht....
Stell dich vor mich,
blockier' mir meine Sicht,
Betäube meine Sinne,
ich ertrag das nicht!
Zerr' mich aus dem Irrsinn,
der da vor sich geht,
Lass mich nichts merken
von so 'ner Realität,
Die aus den Fugen gerät!