Es macht ja nichts mehr aus
Text & Musik ©22.Oktober 1983: T.Paul Fischer = sicpaul
Ich geh' auf einer Straße, und die ist recht belebt,
Doch meine Art drauf zu wandeln sich von anderen stark abhebt:
Ich seh so viele Sachen, die seh'n die anderen scheinbar nicht,
Oder sie woll'n sie nicht sehen und entziehn sie ihrem Licht.
Und es macht ja nichts mehr aus,
Man scheint das ja zu brauchen,
Es macht ja nichts mehr aus,
....Mir ist kalt!
Und in all dem Gewühle, da stirbt Gerechtigkeit,
Da treibt die Lüge Blüten, krepiert die Offenheit,
Da herrscht die Göttin Coolheit und der falsche Herrgott Spiel,
Und die, die da nicht mitzieh'n, deren Herzen bluten viel.
Und es macht ja nichts mehr aus,
Die Leute geh'n vorüber,
Es macht ja nichts mehr aus,
Sie sind's gewohnt.
Ich biete Ehrlichkeit an, doch wer will sowas schon hör'n?
Ich könnt den Leuten dabei Naivität ein Stück zerstör'n!
Die Offenheit, die ich zeige, die macht mich hier noch klein,
Man hält Schwachstell'n für Spielchen und sticht hemmungslos drauf ein.
Und es macht ja nichts mehr aus,
Mein Gefühl hat oft gehangen,
Es macht ja nichts mehr aus,
Ich bin's gewohnt.
Und Sie reden viel vom Frieden, doch sie kämpfen viel zu gern,
Ein Messen und Vergleichen ohne Halt,
Hätte gern den Kampf gemieden, doch die Ruh' davor ist fern.
Kein Schutzraum mehr! Mir ist so kalt!
Nur bin ich scheinbar umgeben von Emotions-Egoisten,
Von gefühlskalten Raffern und Selbstwertfetischisten,
Hier seh ich nur noch Schwarz-Weiss, mein Gehirn erschlägt 'ne Terz
Und mitten auf der Strasse, da liegt mein totes Herz!
Und es macht ja nichts mehr aus,
Mein Gefühl ist oft gestorben,
Es macht ja nichts mehr aus,
.... Jetzt bin ich tot.
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Änderungen
Der Zwischenteil lautete im Original wie folgt
Und sie reden viel vom Frieden, doch sie kämpfen viel zu gern,
Sie messen und vergleichen ohne Halt,
So ist die nötige Ruh' für die Schwachen viel zu fern
Und wo bleibt Geborgenheit? - Mir ist so kalt!
Hörprobe
Als Hörprobe gibt es hier eine Version, die ich 2010 recht schnörkellos mit einem kleinen Boss Harddisk-Recorder aufnahm, zu der danach mein wunderbarer Roland-Kollege Fabian mal eben zwischen Tür und Angel ohne groß zu proben live getrommelt hat. Einen Bass hatte ich nicht eingespielt.
Akkorde
4/4, 93 BPM
Strophen
a,a,F,F - a,a,F,F
G,G,a,a - F,F,G,G
Refrains
a,G,F,F,a,d - a,G,F,F - E, a
Zwischenteil
a,C,D,D - a,C,D,F
D,A,D,C - D,C,G,A
D,A,D,C - G, a
Kommentar
Dieser Text ist im Prinzip die Fortsetzung eines mit "Spielball" und "Sarg aus Beton" begonnen Themenkomplexes als Reaktion auf eine ganze Reihe von Enttäuschungen.
Zudem dämmerte auch mir langsam, dass meine Blumenkind-Träumerei eines friedvollen Umgangs der Menschen untereinander lang schon obsolet, und längst durch ein knallhartes Ellenbogenprinzip ersetzt worden war.
Obwohl der Song auf der Straße und auf Kleinbühnen sehr beliebt war und ich ihn daher sehr häufig spielte, ist die musikalische Gestaltung des Zwischenteils vor der letzten Strophe immer etwas schwammig geblieben und änderte sich von Vortrag zu Vortrag.