Zustandsbericht
Text ©3.Dezember 1988 & Musik ©1988/2023: T.Paul Fischer = SicPaul
Auf der Stelle zu treten, zu rennen und zu rennen,
Das ist schon schwer, im Grund' genommen.
Dass ich dabei glaube, ist schon Kunst zu nennen:
Ich wär' nen Schritt vorangekommen!
Alte Illusionen zu Grabe tragen
Ein Ende ferner denn je,
Arbeiten - körperlich - ist besser als die Fragen
Wohin und wann und wie ich geh'!
Kurze Gedanken zur Dispensation -
Tiefe hat hier schweren Stand -
Im Dreieck zwischen Teroson,
Kneipentresen und Fließband.
Ich glätte grad' die äuß'ren Wogen,
Innerlich bleibe ich zerwühlt.
Hab' ich mich wieder selbst betrogen?
Meine Stimmung ist unterkühlt!
Doch auf der Stelle zu treten, zu rennen und zu rennen,
Das ist schon schwer, im Grund' genommen.
Dass ich aber glaube, ist wohl Kunst zu nennen:
Ich wär' nen Schritt vorangekommen!
"Der Zustand ist bedenklich." -
"Illusionen, mein Herr, alles Illusionen!"
"Selbsttäuschung, man nennt es Selbsttäuschung" ... usw.
Änderungen
Änderungen Die dritte Zeile des ersten Refrains startete anfangs Dass ich aber dabei glaube, wobei das "aber" den Gesangsrhythmus erheblich störte und darob entfiel.
Hörprobe
Die im Februar 2023 frei aufgenommene E-Gitarren-Improvisation garnierte ich mit diversen Synthi-Sounds und streckenweise mit einem Grundbeat. Im April zerpflückte ich diese, um die Themen für Refrain und Strophen einzufügen. Nach dem Einspielen der gesangbegleitenden Parts auf E- und Westerngitarre, sang ich Haupt- und Stützstimme und programmierte die Drums. Noch fehlen Bass-Parts und diverse Stellen müssten noch überarbeitet werden, aber hier schon einmal eine Vorabversion:
Version 23, Spielzeit 6:50 Minuten
Der finale Mix ist [Trk: 24] auf CD:
"Darf's auch etwas mehr sein?"
Akkorde
94 BPM
Strophen:
e, A, c#, hsus2 - G, A, D, D
H7, G, A, A - C, C, hsus2,D,A, (e)
Refrain:
e, C, G, A - C, D, A, A
e, C, G, A - C, D, e, e
Into/Outro:
||:e, C, D4, e :||
Kommentar
1988 in Hamburg dreimal wöchentlich in einer Kneipe arbeitend, in Musikwissenschaft eine Vorlesung über Sampling haltend, mich auf Diplom-Prüfungen in Physik vorbereitend, aber schon mehr in Berlin als noch an der Alster, war ich auf mein Auto angewiesen (damals brauchte man mit der Bahn noch locker 8 Stunden für eine Fahrt zwischen diesen Städten). Auch meinen Job bei einem Elektronik-Konzern, dem ich für besseren Reim im Song ein Fließband angedichtet habe, erreichte ich nur mit dem Auto in vernünftiger Zeit. Da mein Daimler 200D/8 schon sehr betagt war, musste ich recht oft einige Löcher zuschweißen und danach den Korrosionsschutz "Teroson" auftragen.
Ich haderte noch mit der Entscheidung, das Physik-Diplom abzubrechen, um ganz nach Berlin zu gehen und flüchtete mich erstmal in Arbeit, als dieser Text entstand. Zu den Strophen hatte ich damals schon die Melodie und generell eine grobe Vorstellung vom Klangcharakter, der Rest der Musik entstand aber erst in zwei Etappen, Anfang Februar bzw. Mitte April 2023.