Am besten bin ich dann, wenn man von mir nichts mitkriegt,
Ich blühe richtig auf, wenn man nichts bemerkt,
Es geht mir einfach gut, wenn ein Trick nicht auffliegt,
Jede Mauschelei hat meinen Stand gestärkt.
Ich bin das Mogel-Genie der Verpackungs-Industrie,
Gaukle Werte vor, die es so nicht gibt.
Ich schaffe schönen Schein, darauf fällt man gerne rein,
Bei dem, der Zeug verkauft, bin ich daher beliebt.
Ich lock' zuerst mit Fotos, um Kaufanreiz zu wecken,
Schreib ganz klein gedruckt: "als Serviervorschlag gemeint",
Denn was das Foto zeigt, versuch' ich zu verdecken,
Vieler Schachteln Inhalt ist als (Bild-)Motiv vereint.
(Denn das wirkt groß!)
Der eigentliche Inhalt wird alsdann geschickt umhüllt
In einem Umkarton, von großer Dimension,
Der restliche Raum wird trickreich mit viel Luft gefüllt,
Das sieht nach Menge aus und beeindruckt schon.
Ich bin das Mogel-Genie ....
Hat der Kunde sich gewöhnt an Produkt, Preis und Erscheinung,
Sorgt weniger Gewicht für Preisstabilität:
Gleiche Packungsgröße, erschwindelt da die Meinung,
Es herrsche unverändert (noch) Kontinuität.
Kann ich über's Gewicht kein'n Gewinnzuwachs erreichen,
Reduzier' ich Stückzahl, die man nun erhält,
Oder beim Rezept muss 'was (von) der guten Zutat weichen,
Immer aber so, dass zuerst gar nichts auffällt.
Ich bin das Mogel-Genie ....
Nicht nötig wär'n so jährlich Millionen Kubikmeter,
Die zusätzlich noch an Verpackungsmüll entsteh'n,
Doch pfiffig groß platziert, stopp' ich so manch' Gezeter,
Ich lass' den Kunden schön viele Umweltsiegel seh'n.
Da heißt's "lokal verpackt" und "statt Plastik nun Papier",
"Biologisch kompostierbar", "nachhaltig", "klimaneutral",
Recycling geht da meistens nicht, das verschweig' ich dir,
Aber es klingt gut und die Täuschung ist zentral!
Ich bin das Mogel-Genie ....